Bericht 01.12.2018

Sektduschen und nasse T-Shirts: Oberliga-Team ist Meister und steigt in Regionalliga auf

36 : 0 – so lautete das offizielle Ergebnis der Oberliga-Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt gegen den RSV Benningen, schon bevor die Begegnung angepfiffen war. Weil die Gäste nur mit acht Mann antraten, stand die Meisterschaft der Oberschwaben und damit der Aufstieg in die Regionalliga bereits beim Wiegen fest.

Auf der Matte wollten sich die Akteure dennoch nicht lumpen lassen, zumal vor heimischem Publikum. Und die zahlreichen und lautstarken Fans bekamen einiges geboten, von der hart umkämpften Einzelpartie über spektakuläre Techniken und Aktionen bis zum Entkorken der Sektflaschen mit einhergehender Dusche aller Umstehenden, die sich nicht rechtzeitig von dannen machten, als WRV-Vizevorstand Matthias Thimm den ausgelassen feiernden Ringern und Betreuern den Meisterpokal überreichte. Einen ausgiebigen Schwall Sekt bekam auch Sportmanager Michael Merk verabreicht, doch er hatte vorgesorgt: „Ich habe noch ein Ersatz-T-Shirt dabei“, sah er das feucht-fröhliche Ritual natürlich locker. Für ihn wartete allerdings noch Arbeit, wurden doch am gleichen Abend Verhandlungen über die Verpflichtungen für die Runde 2019 geführt, um die Leistungsträger zu halten. Die konnten wieder in allen Belangen überzeugen und sich für die kommenden Aufgaben in der Regionalliga empfehlen. Kevin Henkel setzte souverän den Schlusspunkt mit einem technischen 18 : 2 über Philipp Reichert, und auch davor wurden die Zuschauer bestens unterhalten. Allein die eher selten gezeigte, da schwierige Souplesse, mittels derer Jan Zirn seinen Gegner Vasilije Govedarica mit der ersten Aktion schulterte, war das Kommen wert. Der Duden umschreibt diesen Begriff mit Biegsamkeit, Geschmeidigkeit und Gelenkigkeit, was alles von Nöten ist, um den Kontrahenten per über Kopf gestrecktem Rückfaller über sich hinweg auf die Matte zu wuchten, wie vom KGler in Perfektion gezeigt. Dafür gab es natürlich noch einen Fünfer.

Die Begegnung zwischen Timofei Xenidis und Vasilije Govedarica stand angesichts des knappen Vorkampfergebnisses von 5 : 3 mit offenem Ausgang auf der Liste, um so überraschender reagierten die KG-Betreuer, als Xenidis den Benninger sogar auf die Schultern beförderte. Eine Erfahrung, die der Gästeringer selten macht, in der laufenden Saison bisher noch nicht. Auch Alexander Schaichs wuchtiger Überwurf beim Schultersieg über Krzysztof Banczyk war geeignet für eine Bestnote. Kaum weniger überzeugend auch die Darbietung von Patryk Dworczyk, der gegen Patryk Goluchowski ein hart umkämpftes, aber sicheres 3 : 0 durchbrachte. Ein ungefährdetes 8 : 2 von Magomed Makaev gegen Stoyko Rusev ergänzte das positive Gesamtbild. Lediglich Christoph Dornfeld (2 : 6 gegen Andre Flick) Lukas Buck (Schulterniederlage gegen den überragenden Arkadiusz Gucik) mussten die Punkte den Gästen überlassen. Das Mattengeschehen fand also mit 24 : 6 einen klaren Ausgang für die Achringer. 

Die Begegnungen im Einzelnen:

57 kg, Griechisch-römisch: Moritz Buck kampfloser Sieger, Zwischenstand 4:0

130 kg, Freistil: Timofei Xenidis – Maciej Balawender Schultersieg, Zw. 8:0

61 kg, Fr: Magomed Makaev – Stoyko Rusev 8:2 Punktsieg, Zw. 10:0

98 kg, Gr:  Jan Zirn – Vasilije Govedarica Schultersieg, Zw. 14:0

66 kg, Gr:  Lukas Buck – Arkadiusz Gucik Schulterniederlage, Zw. 14:4

86 kg, Fr: Christoph Dornfeld – Andre Flick 2:6 Punktniederlage, Zw. 14:6

71 kg, Fr: Patryk Dvorczyk – Patryk Goluchowski 3:0 Punktsieg, Zw. 16:6

80 kg, Gr: Alexander Schaich – Krzysztof Banczyk Schultersieg, Zw. 20:6

75 kg, Gr: beide Mannschaften kein Vertreter, Zw. 20:6

75 kg, Fr: Kevin Henkel – Philipp Reichert 18:2 techn. Überlegenheit, Endstand 24:6.

Zweier sichern mit Sieg gegen Gottmadingen Klassenerhalt

Bevor bei den Oberliga-Ringern der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt am vergangenen Samstag die Meistersause abging, hatte auch die Bezirkliga-Truppe der KG Baienfurt II-Friedrichshafen ihr Erfolgserlebnis. In der Baienfurter Sporthalle besiegten die Ach-Bodensee-Zweier den KSV Gottmadingen II mit 25 : 12.

Durch ihren zweiten Saisonerfolg sicherten die KGler gleichzeitig den Klassenerhalt, denn 6 : 22 Punkte bedeuten nunmehr ausreichend Distanz zum Tabellenletzten KG Nendingen-Mühlheim (1 : 17 Zähler), der bei zwei noch ausstehenden Begegnungen nicht mehr aufschließen kann. Zum Happy-End gab es zudem Verstärkung mit Roman Berko vom Oberliga-Kader, der durch einen technischen 16 : 0 Erfolg über Johannes Linster zuverlässig mit Höchstwertung punktete. Irgendwie lief es überhaupt an diesem Abend, denn die Gastgeber holten sechs Mal die maximale Punktzahl. Technisch überlegen agierte auch Hormtulla Hajizada gegen Danii Koschel (16 : 0), während Rene Zirn, Heshmat Akbari und Tobias Streber mit Schultersiegen erfolgreich waren. Bis zum finalen Touch musste der Zweier-Trainer seinen Kontrahenten Benno Hasenbrink allerdings regelrecht niederringen, bevor er beim Stand von 16 : 13 die entscheidende Aktion anbringen konnte. Mangels Gegner kam Sladan Mikovic kampflos zu seinen Zählern. Markus Dreher besorgte mit einem kämpferisch starken 7 : 6 gegen Stefan Keller noch das i-Tüpfelchen.

Die Begegnungen im Einzelnen:

57 kg, Griechisch-römisch: Raphael Müller - Dario Dittrich Schulterniederlage, Zwischenstand 0:4

130 kg, Freistil: Markus Dreher - Stefan Keller 7:6 Punktsieg, Zw. 1:4

61 kg, Fr: Claudio Hasel – Winfried Emser 2:17 techn. Niederlage, Zw. 1:8

98 kg, Gr: Roman Berko – Johannes Linster 16:0 techn. Überlegenheit, Zw. 5:8

66 kg, Gr: Rene Zirn – Johannes Maritz Schultersieg, Zw. 9:8

86 kg, Fr: Sladan Mikovic kampfloser Sieger, Zw. 13:8

71 kg, Fr: Hormtulla Hajizada – Daniil Koschel 15:0 techn. Überlegenheit, Zw. 17:8

80 kg, Gr: Heshmat Akbari – Michael Kampka Schultersieg, Zw. 21:8

75 kg, Gr: Axel Berli – Dennis Köpsel - Schulterniederlage, Zw. 21:12

75 kg, Fr: Tobias Streber – Benno Hasenbrink Schultersieg, Endstand 25:12.

Bericht der Schwäbischen Zeitung

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