Bericht 22.12.2018
Ausgelassene Meisterfeier vor Rekordkulisse: künftige Regionalliga-Truppe bezwingt in letzten Oberligakampf den KSV Musberg
Vor einer Rekordkulisse von knapp 700 Zuschauern beendeten die Oberliga-Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt vergangenen Samstag die Saison. Ein 22 : 15 Sieg gegen den KSV Musberg untermauerte noch einmal die schon seit drei Wochen feststehende Meisterschaft und markierte den Schlusspunkt hinter eine zuweilen spektakulär verlaufene Runde, an deren Ende nun der Aufstieg in die Regionalliga steht.
Die Verantwortlichen der KG hatten zwei Tage vor Heiligabend noch einmal alle Register gezogen, um die letzte Heimpartie zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Zahlreiche ehemalige Ringer und Mannschaftsführer hatten auf der eigens aufgebauten Ehrentribüne Platz genommen, um das Geschehen noch hautnaher zu verfolgen als sonst. Viele derjenigen, die der speziellen Einladung gern folgten, kommen ohnehin zu jedem Heimkampf, darunter auch Michael Isakidis, der an diesem Tag seinen 73. Geburtstag feierte. Spontan intonierten die Zuschauer, angetrieben vom Fanblock „Südkurve“, ein fröhliches „Happy Birthday To You“ für den Griechen, der seit seinem 16. Lebensjahr in Oberschwaben ansässig ist und in den legendären Erst- und Zweitligajahren der KG eine der tragenden Säulen der jeweiligen Mannschaften war. Regelmäßig lässt es sich der „Micha“ nicht nehmen, bei der Neuverpflichtung griechischer Ringer mitzuwirken und zu vermitteln, und fast jedes Mal ergibt sich daraus der Neuzugang eines Leistungsträgers. Der letzte Coup in diese Richtung begeistert in Person des Timofei Xenidis die Fans, so auch diesmal, als er seinen Kontrahenten Charles Teixeira nach 80 Sekunden schulterte. Xenidis gehört damit neben Jan Zirn (Schultersieg nach 40 Sekunden über Robin Staiger) und Kevin Henkel (technisches 16 : 0 nach 35 Sekunden über Andre Graßl) zu den Ringern im Kader, die sämtliche Runden-Begegnungen gewannen.
Sogar Michael Ginsel vom ASV Nendingen fand an diesem Abend Gefallen am nicht immer einfachen Job des Mattenleiters und ließ die Bemerkung „Super Stimmung“ im Kampfprotokoll notieren. Eine runde Sache also, auch wenn es zuweilen handfest zur Sache ging. So musste Alexander Schaich aufgeben, als er sich in der Partie mit Stefan Stäbler eine Platzwunde über der Augenbraue zuzog. Das zögerte die Entscheidung zum Mannschaftserfolg noch etwas hinaus, den vor den abschließenden beiden Partien stand es nun 18 : 11 für die Gastgeber. Nach Lukas Bucks tapferem Einsatz gegen den ihn einen Kopf überragenden Andre Ehrmann, an dessen Ende eine kaum zu verhindernde technische Niederlage (0 : 15) stand, waren die Gäste bis auf drei Zähler dran am Oberliga-Meister, doch Kevin Henkel stellte abschließend die Verhältnisse schnell klar.
Für einen Auftakt nach Maß hatte Moritz Buck gesorgt, der seien Kontrahenten Carter Hanes mittels einer wuchtigen Schleuder schulterte. Zu den Positivposten und kaum verzichtbaren Leistungsträgern gehörten auch Magomed Makaev (6 : 2 Punktsieg gegen Andreas Böpple) und Patryk Dworczyk, der seinen Gegner Jonas Lange mit 16 : 1 technisch dominierte. Christoph Dornfeld vermied gegen Philipp Bühler immerhin eine Höchstwertung (1 : 12 Punktniederlage). So konnte die Meisterfeier ihren Lauf nehmen, die mit dem Absturz des Deckels vom Siegerpokal begann. Timofei Xenides hatte den Pott etwas übermütig geschwenkt, als er zum Fototermin eilte. Das wird ihn eine Runde Flüssiges für die Mannschaftskameraden gekostet haben, was aber an diesem Abend keine Rolle spielte, denn es gab Freibier für alle.