Bericht vom 22.09.2018
KG I bezwingt ASV Nendingen bei Heimpremieregegen den ASV Nendingen
Mit einem 20 : 13 Sieg gegen den ASV Nendingen ist den Oberliga-Ringern der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt vergangenen Samstag ein erfolgreicher Heimauftakt der diesjährigen Saison gelungen. In der gut besuchten Baienfurter Sporthalle prägten punktreiche Duelle und ein Konditions-Phänomen die Partie.
Befragt nach ihrem Eindruck beim ersten Heimauftritt fiel den KG-Neulingen Magomed Makaev und Benedikt Rebholz die gute Stimmung auf, die der Fan-Block „Südkurve“ auf den voll besetzten Rängen verbreitete. „Das hat schon beeindruckt, aber auch wie wir in der Mannschaft super aufgenommen worden sind“, erklärten beide übereinstimmend. Dass auch ihr persönlicher Beitrag das Mannschaftsergebnis positiv beeinflusste, bestärkte ihr gutes Gefühl zusätzlich.
Allein das relativ klare Ergebnis lässt auf eine gewisse Überlegenheit der Oberschwaben schließen, doch darauf wollen Trainer Dariusz Jelen und Sportmanager Michael Merk die Begegnung nicht reduzieren. „Da war schon Glück dabei, und es hätte auch anders ausgehen können, zumindest knapper“, fasst Merk das Geschehene zusammen. Einer der positiven Aspekte des Abends war klar die Vorstellung des KG-Neulings Benedikt Rebholz, der gegen Tomaz Krol das letzte Duell des Abends bestritt. Mit dem Anpfiff der Begegnung durch Mattenleiter Lothar Herzog kannte der ehemalige Bundesliga-Ringer des KSV Triberg nur eine Richtung, nämlich vorwärts. Mit seiner überbordenden Energie bestimmte er das Geschehen und ließ nach seinem 10 : 0 Erfolg einen völlig ausgepumpten Kontrahenten zurück. „Man hatte das Gefühl, er könnte noch Kondition abgeben“, meinte Dariusz Jelen. Der Trainer konnte sich diesen Seitenhieb nicht verkneifen, der in Richtung Patrick Sorg ging. In der Ausdauer liegt nämlich das Defizit bei dem KGler, der gegen den permanent drängenden Baris Diksu bei genau fünf Minuten und 59 Sekunden Kampfzeit zwar noch einen Lucky-Punch erzielte (Schultersieg nach Ausheber), aber bis in den zweiten Durchgang hinein kaum ein Konzept fand und gerade mal mit 3 : 2 führte. So bescherte der glückliche Ausgang der Partie den Gastgebern vier Zähler anstatt nur einen.
Auch Heshmat Akbari hatte gegen Stefan Rutschmann das Glück herausgefordert. Dass der KG-Afghane ein Könner ist, weiß man in den Reihen der Mannschaft zu schätzen, doch genauso bringt ihn seine leichtfertige Ringweise mitunter ordentlich in Bedrängnis. So zwei Mal in Folge, als er bei einem Ausheber beinahe auf die Schultern ging. Als Folge musste der KGler einem Pausenrückstand nachlaufen und konnte seinen Trainer beim 16 : 11 Punktsieg erst mit dem Schlussgong von der akut eingetretenen Schnappatmung befreien.
In der Partie zwischen Magomed Makaev und Khamza Temarbulatov trafen zwei schon seit Kindheit befreundete Kontrahenten aufeinander. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, der zwar mit einer 19 : 20 Niederlage des erst von einer Grippe genesenen Makaev endete, aber auf Grund der 20 Sekunden vor dem Gong erzielten neun Zähler (insgesamt vier Mal Wertung vier) nur ein Verlustpunkt wegging anstatt drei. Roman Berko (19 : 0 über Benjamin Marquardt) und Jan Zirn (18 : 0 über Yasin Oruzbeyi) spulten ihr Programm gegen überforderte Akteure souverän ab, während Timofei Xenidis sich mit Marc Buschle einem ebenbürtigen Kontrahenten gegenüber sah. Dass der 39jährige Nendinger, mehrfacher deutscher Meister, es immer noch drauf hat, wurde bei Kontern auf Beinangriffe des KGlers deutlich, der beim 12 : 4 Erfolg letztlich vom Anfangs mittels einer Reihe von Durchdrehern erzielten Vorsprung profitierte.
Am Ende lobten Trainer Jelen und Sportmanager Merk den Einsatz der Einspringer Marc Hammann (0 : 16 gegen Mihai Ozarenschi), Lukas Buck (stilfremd 0 : 16 gegen Leon Gerstenberger) und Moritz Buck, der gegen den seit Jahren unbesiegten Ghenadie Tulbea auf die Schultern ging. Dessen Resultat wurde allerdings am Sonntag annulliert, da der Nendinger mit der ersten Mannschaft des ASV gleichzeitig in der im Juli 2016 gegründeten DRL (Deutsche Ringerliga mit Proficharakter) startet, was nach Auffassung des Deutschen Ringerbundes einen Einsatz in den regulären Ligen ausschließt. Das berichtigte Ergebnis lautet somit 24 : 9.
Die Begegnungen im Einzelnen:
57 kg, Freistil: Moritz Buck – Ghenadie Tulbea Schulterniederlage, Zwischenstand 0:4
130 kg, Griechisch-römisch: Jan Zirn – Yasin Oruzbeyi 18:0 techn. Überlegenheit, Zw. 4:4
61 kg, Gr: Magomed Makaev – Khamza Temarbulatov 19:20 Punktniederlage, Zw. 4:5
98 kg, Fr: Timofei Xenidis – Marc Buschle 12:4 Punktsieg, Zw. 7:5
66 kg, Fr: Lukas Buck – Leon Gerstenberger 0:16 techn. Niederlage, Zw. 7:9
86 kg, Gr: Roman Berko – Benjamin Marquardt 19:0 techn. Überlegenheit, Zw. 11:9
71 kg, Gr: Patrick Sorg – Baris Diksu Schultersieg, Zw. 15:9
80 kg, Fr: Marc Hammann – Mihai Ozarenschi 0:16 techn. Niederlage, Zw. 15:13
75 kg, Fr: Heshmat Akbari – Stefan Rutschmann 16:11 Punktsieg, Zw. 17:13
75 kg, Gr: Benedikt Rebholz – Tomaz Krol 10:0 Punktsieg, Endstand 20:13, korrigiert 24:9.
Henry Stärk
Erste Punkte für Bezirksliga-Truppe
Mit einem 24 : 14 Erfolg gegen die KG Nendingen-Mühlheim haben die KG Baienfurt-Friedrichshafen-Zweier vergangenen Samstag ihre ersten Saisonzähler eingefahren. Vor heimischem Publikum profitierten die Achringer auch von dem tragischen Umstand, dass Gästeringer Genadi Zhelyazkov sich schwer verletzte und deswegen den Kampf aufgeben musste. So kam Fabio Santarossa trotz hohem Rückstand und absehbarer Niederlage zu vier Punkten. Da dies die zweite Begegnung des Abends war, führten die Gastgeber bereits mit 8 : 0, denn zum Auftakt hatte Raphael Müller sein Ergebnis mangels Gegner kampflos erzielt. Vier weitere Höchstwertungen durch Hormtulla Hajizada, Patryk Dworczyk, Tobias Streber und Markus Dreher führten zum positiven Gesamtergebnis.
Die Begegnungen im Einzelnen:
57 kg, Freistil: Raphael Müller kampfloser Sieger, Zwischenstand 4:0
130 kg, Greco: Fabio Santarossa - Genadi, Zhelyazkov Aufgabesieg Zw. 8:0
61 kg, Gr: Claudio Hasel – Abdul Jalili 0:15 techn. Niederlage, Zw. 8:4
98 kg, Fr: Markus Dreher – Thomas Hipp Schultersieg, Zw. 12:4
66 kg, Fr: Hormtulla Hajizada – Florian Hermann 16:0 techn. Überlegenheit, Zw. 16:4
86 kg, Gr: Waldemar Lehn – Tobias Müller 0:16 techn. Niederlage, Zw. 16:8
71 kg, Gr: Peter Mayr – Fabian Weinreich 3:6 Punktniederlage, Zw. 16:10
80 kg, Fr: Tobias Streber – Dominik Pfeifer Schultersieg, Zw. 20:10
75 kg, Fr: Patryk Dworczyk – Altan Bakir 16:0 techn. Überlegenheit, Zw. 24:10
75 kg, Gr: Rene Zirn – Lukas Stiller Schulterniederlage, Endstand 24:14.
Henry Stärk