Berichte zum 16.12.2023

KG-Zweier feiern erfolgreichen Landesklassen-Abschluss gegen Meimsheim und halten Aufstiegsmöglichkeit offen

von Henry Stärk

Ein glanzvoller Saisonabschluss wurde den Landesklassen-Ringern der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt beschert. In der Baienfurter Sporthalle besiegten die Ach-Zweier vergangenen Samstag den bereits feststehenden Meister TSV Meimshaim mit 27 : 8.

Freilich hatten die Gäste angesichts ihres komfortablen Vorsprungs von neun Punkten (vor der Partie) nicht mehr das volle Geschütz aufgefahren. Die leichteste Kategorie blieb unbesetzt; im übrigen Kader verzichteten einige Akteure auf das Gewicht machen und traten eine Klasse darüber an. Das erleichterte den Gastgebern ihre Aufgabe zweifellos, schmälerte jedoch keinesfalls ihre sportliche Leistung. Vor allem die Jugendlichen aus dem eigenen Nachwuchs begeisterten mit erfrischenden Vorstellungen. Mangels Gegner holte Ruwen Hund die ersten Zähler für die rote Ecke. Eindrucksvoll beherrschte David Stumpe seinen Kontrahenten Jens Mack und wusste beim technischen 15 : 0 Erfolg auch seinen Gewichtsvorteil einzusetzen. Starke Aktionen Oskar Härdtners gegen Alexander Blech sorgten für begeisterte Reaktionen im Publikum. Mit 14 : 0 fehlte am Ende nur ein Zähler zur Höchstwertung. Eine solche steuerte anschließend Timofei Xenidis gegen Jascha Winkler bei. Auf zwei Viererwertungen folgte erst mal eine verhaltene Phase, bevor Xenidis mit einer Serie von Durchdrehern mit dem Schlussgong zum 18 : 0 doch noch maximal punktete. William Lehn hatte den Gästeringer Moritz Schweiker bestens im Griff und ging mit 15 : 0 ungefährdet ebenfalls als technischer Sieger von der Matte.

19 : 0 lagen die Oberschwaben zur Pause vorn und standen somit rechnerisch bereits als Sieger fest. Doch zunächst waren jetzt die Gäste am Zug. Kurz konnte Tobias Streber seinem Kontrahenten Daniel Seegräber per Hüftschwung einen Schreckmoment verpassen, doch änderte dies nichts an der Überlegenheit des Meimsheimers, der sich letztlich 19 : 4 durchsetzte. Kaum zu bremsen war daraufhin Danny Mayr, der Luca Scholz permanent zusetzte und diesen bei hoher 17 : 0 Führung noch schulterte. Durch einen Schultersieg von Elia Löw über Maxim Buchkamer punkteten die Gäste letztmals an diesem Abend, bevor Victor Oldal gegen Luca Nawrath ebenfalls per Touch den viel umjubelten Schlusspunkt für die Heimtruppe setzte. Mit dem gesicherten zweiten Tabellenplatz steht den KGlern nun möglicherweise der Aufstieg in die Landesliga offen.

Von Niklas Zink.

Zum letzten Kampf der Saison in der 1. Bundesliga Ost gastierte die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt beim amtierenden Vizemeister Schorndorf. Mit dem Sensationssieg über Spitzenreiter Burghausen im Rücken, reisten die personell bereits stark angeschlagen Oberschwaben zum Württemberg-Derby, als sie ein Anruf von U20-Europameister Stas David Wolf erreichte und dieser krankheitsbedingt absagte. Da Danny Mayr in der zweiten Mannschaft gebraucht wurde und auch Adrian Wolny weiterhin verletzt passen muss, konnte die KG nur acht Ringer auf die Waage schicken. Damit war die 0:40 Niederlage schon vor dem ersten Kampf besiegelt. Einem solchen Fall möchte KG-Vorstand Markus Bohmeier zukünftig entgegenwirken: „Das wird unsere Aufgabe für nächste Saison sein, unseren Kader vor allem in der Breite zu stärken.“ Trotz der bereits feststehenden Höchstwertung startete die „Achtruppe“ mit einer Höchstwertung auf der Matte, nachdem Alexander Tonn (57 kg griechisch-römisch) seinen Gegner Bünyamin Sagir schulterte. Da sich Baienfurts Freistilspezialist Mamuka Kordzaia in der Heimat auf den georgischen Meisterschaften befand, musste Jan Zirn (130 kg Freistil) in die für ihn unbeliebte Stilart ausweichen. Der Greco-Spezialist fand kein Mittel gegen die zahlreichen Beinangriffe seines Kontrahenten Mohsen Siyar und musste eine technische Niederlage einstecken. In der Gewichtsklasse bis 61 kg Freistil konnte die KG keinen Vertreter stellen und die Gastgeber damit in Form von Burak Demir die nächste Höchstwertung einstreichen. Der kurzfristig eingesprungene Simon Weißhaar (98 kg griechisch-römisch) konnte gegen den starken Lucas Lazogianis anfangs gut mithalten, musste sich der Klasse seines Gegners dann aber doch beugen und verlor technisch. Mit dem amtierenden deutschen Meister und EM-Bronzemedaillengewinner Georgios Scarpello stellten die Gastgeber Baienfurts Ausnahmeringer Victor Ciobanu (66 kg griechisch-römisch) einen starken Kontrahenten gegenüber. Aufmerksam und immer wieder mit kleinen Provokationen hielt der Schorndorfer dem Druck des Moldauers lange Stand und hielt seine Niederlage mit 5:6 in Grenzen. „Victor muss da einen kühlen Kopf bewahren, dann gewinnt er auch höher“, so KG-Trainer Dariusz Jelen kritisch. Nach der Pause traf KG-Mann Marcel Käppeler (86 kg Freistil) auf Babajan Ahmadi. Gesundheitlich angeschlagen verlor der Baienfurter mit 0:8. „Marcel wollte krankheitsbedingt eigentlich gar nicht mitfahren, hat sich dann aber in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das zeigt seinen Charakter“, so Dariusz Jelen beeindruckt. Anschließend war Magomed Makaev (71 kg Freistil) gegen Dawid Wolny ohne Chance. Dem Bruder von KG-Ringer Adrian Wolny gelang Aktion um Aktion bis zur technischen Überlegenheit und den nächsten Punkten für die Gastgeber. Nur 39 Sekunden benötigte Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch), um seinen Gegner Florian Levy beim Stand von 9:0 noch auf die Schultern zu legen. KG-Vorstand Markus Bohmeier zeigte sich begeistert: „Für mich ist Daniel die Entdeckung der Saison. Den hatte so keiner mehr auf dem Schirm.“ Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) hatte gegen den starken Ibrahim Ghanem Probleme und konnte nichts Zählbares auf seine Habenseite bringen und verlor mit 0:2. Zum Abschluss konnte Shamil Ustaev (75 kg Freistil), Bronzemedaillengewinner der U23-EM, für eine weitere Höchstwertung der Schorndorfer sorgen, da die KG den krankheitsbedingten Ausfall David Wolfs nicht kompensieren konnte und keinen Vertreter stellte. Somit stand auf der Anzeigetafel sportlich eine 9:24 Niederlage, die allerdings aufgrund der zu geringen Mannschaftsstärke mit 0:40 gewertet wurde. Die KG beendet die Saison damit auf dem sechsten Platz mit zehn erkämpften Punkten. „Ich bin unheimlich stolz auf alle, die an diesem Projekt mitwirken. Mit uns hat vor der Saison niemand gerechnet“, so KG Vorstand Markus Bohmeier. Mit Siegen gegen den Playoffteilnehmer KSC Germania Hösbach, beim AC Lichtenfels und nicht zuletzt gegen den mehrfachen deutschen Meister Wacker Burghausen sorgten die Oberschwaben immer wieder für Aufsehen und unterstrichen damit auch ihre Ambitionen für die nächste Saison. Bohmeier ruft dabei erneut den Klassenerhalt auf den Plan: „Wir wollen unseren Kader zusammenhalten und dann erneut für die ein oder andere Überraschung sorgen“. Durch die Verkleinerung der Ligen auf sechs Mannschaften wird es für die finanziell schwächeren Teams nicht einfacher doch Bohmeier weiß: „Mit dieser Truppe und unseren Fans im Rücken ist alles möglich.“

 

Vorbericht Schorndorf - KG I

Der Klassenerhalt ist gesichert und die Sensation gegen Spitzenreiter Burghausen geglückt. Die Verantwortlichen der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt blicken somit ganz entspannt auf den letzten Kampf der Saison. Die Oberschwaben gastieren zum Abschluss der Runde beim Vizemeister ASV Schorndorf zum Württemberg-Derby. Tabellarisch hat dieses Duell für beide Teams keine Bedeutung mehr. Die KG steht mit mittlerweile zehn Punkten auf dem sechsten Rang, während die Spartaner aus Schorndorf auf dem dritten Rang stehen und ihren Playoff-Platz sicher haben. Dennoch wird es diesem Württemberg-Derby an Brisanz nicht fehlen. So hatte das Duell in der Hinrunde von spannenden Kämpfen bis hin zur Rudelbildung alles zu bieten. Das Ergebnis fiel mit dem 21:2 zugunsten des ASV jedoch sehr deutlich aus, was die KG nun verhindern möchte. „Wir wollen uns natürlich nicht abschlachten lassen, auch wenn dieses Wochenende unsere zweite Mannschaft Priorität hat“, so KG-Sportmanager Michael Merk. Die Bundesligareserve kämpft am Samstag in der Baienfurter Sporthalle (19:30 Uhr) gegen den ungeschlagenen und bereits feststehenden Meister TSV Meimsheim um die Vizemeisterschaft und hat damit noch einen möglichen Aufstieg in Sicht. Dennoch muss sich die Bundesligatruppe aufgrund des Heimtriumphes über Burghausen auch in Schorndorf nicht verstecken. Es bleibt abzuwarten, welche ihrer Leistungsträger die Spartaner im Duell mit den Oberschwaben auf die Matte schicken werden. Mit dem deutschen Bronzemedaillengewinner der U23-WM Lucas Lazogianis hat der ASV in der Gewichtsklasse bis 97 kg griechisch-römisch einen zuverlässigen Punktesammler in seinen Reihen. Auf KG-Mann Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) wartet in Ruslan Kudrynets ebenfalls ein Spitzenathlet, den der Baienfurter in der Hinrunde knapp mit 3:1 besiegen konnte. Auch David Wolf (75 kg Freistil) steht gegen Shamil Ustaev, der bei der diesjährigen U23-Europameisterschaft die Bronzemedaille erkämpfen konnte, vor einer schweren Aufgabe. Alles in allem können die KG-Verantwortlichen unabhängig vom Ausgang des Kampfes sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf sein. Durch den feststehenden Klassenerhalt laufen die Planungen für die neue Saison bereits auf Hochtouren. „Durch die Ligenreform des DRB wird es für uns in der Liga nicht einfacher“, so Sportmanager Merk. Die beiden Bundesligastaffeln werden in der kommenden Saison auf jeweils sechs Mannschaften reduziert. Dennoch wolle man erneut eine schlagkräftige Truppe zusammenbringen, die dann auch im nächsten Jahr die Klasse in der 1. Bundesliga Ost halten soll.