Kampftag 02.11.2024
Bericht KG I Urloffen
KG-Ringer schnuppern am ersten Saisonsieg
Dramatischer Kampfabend in der Baienfurter Sporthalle
Von Niklas Zink.
Pure Dramatik, kochende Emotionen und eine stimmungsgeladene Halle- der Abstiegskrimi zwischen der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt und dem ASV Urloffen hatte alles zu bieten, was das Ringerherz begehrt. Bis zwölf Sekunden vor Ende des Kampfabends steuerten die Oberschwaben auf ihren ersten Saisonsieg zu, konnten diesen aber nicht über die Ziellinie bringen. „Das war ein geiler Kampfabend für die Zuschauer. Schade, dass es wieder nicht gereicht hat“, meint KG-Trainer Dariusz Jelen. Zum bislang wohl wichtigsten Kampf der Saison konnten sich die Baienfurter auf ihre Fans verlassen. Knapp 700 Fans strömten in die neue Baienfurter Sporthalle und sahen ihre Mannschaft gleich zu Beginn punkten. Victor Ciobanu (61 kg griechisch-römisch) hatte mit Sakit Guliyev den erwartet starken Gegner, den er im Vorkampf nur aufgrund der letzten Wertung besiegen konnte. In der Bodenlage wusste sich der Gästeringer nur durch unerlaubte Beinarbeit zu helfen und wurde disqualifiziert. Micheil Tsikovani (130 kg Freistil) war im Kampf gegen Andrej Schwarzkopf zwar der deutlich aktivere Part, konnte seine Aktionen allerdings nicht in Punkte münden und verlor (1:9). Ebenfalls mühsam hatte es Jannis Rebholz (66 kg Freistil) gegen Urloffens Eigengewächs Justin Federer. Kurz vor Schluss setzte der Baienfurter noch einmal zur Aktion an, beorderte den Gästeringer in die gefährliche Lage und brachte die Halle durch seinen Schultersieg drei Sekunden vor Ende zum Kochen. Durch den schnellen Schultersieg von Olympiateilnehmer Mindaugas Venckaitis über Baienfurts Jan Zirn (98 kg griechisch-römisch) traten die Urloffener vor der Pause aber nochmals auf die Euphoriebremse. Erneut eine starke Leistung zeigte KG-Mann Nick Allgaier (71 kg griechisch-römisch) beim 5:9 gegen Nika Korshia. Immer wieder konterte er den Spitzenmann der Hornets aus und hielt die Niederlage so im Rahmen. „Mit Nick bin ich wieder sehr zufrieden. Er befreit sich aus vielen Situationen und holt so immer wieder Punkte“, zeigt sich KG-Trainer Jelen beindruckt. Beim Pausenstand von 8:9 wuchs im KG-Lager die Hoffnung auf die ersten Punkte der Saison. Durch den ungefährdeten Überlegenheitssieg von Andreas Walter (86 kg Freistil) über Raphael Langenecker ging die KG erneut in Front. Der erfahrene Stefan Käppeler, Bruder von Baienfurts Marcel Käppeler, agierte gegen KG-Nachwuchstalent Danny Mayr (75 kg Freistil) souverän und sorgte durch eine technische Überlegenheit für den nächsten Führungswechsel. Das Aufeinandertreffen von zweier Spitzenathleten, Baienfurts Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch) und ASV-Ringer Aik Mnatsakanian verlief identisch zum Hinkampf. Nach einem aggressiven und intensiven Kampf siegte der Bulgare im Trikot der Hornets beim Stand von 1:1 aufgrund der letzten Wertung. „Da muss Daniel ehrlicherweise ein bisschen cleverer sein. Wir haben ihm gesagt, er soll es zu Beginn langsamer angehen und die erste Passivitätswertung abgeben“, lautet die Analyse von Jelen. Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) machte das Drama durch seinen Punktsieg (6:0) über Domenik Chelo perfekt. Beim Stand von 14:14 entschied der Kampf zwischen Marcel Käppeler (80 kg Freistil) und Joshua Knosp über Sieg oder Niederlage. Im Hinkampf noch klar unterlegen, zeigte der Baienfurter angetrieben von den Fans einen beherzten Auftritt. Zur Pause noch im Rückstand kämpfte er sich zurück und lag beim Stand von 2:2 plötzlich in Führung. Nach einem Kopfstoß seines Gegners krachte Käppeler mit dem Kopf voraus in die Bande und musste behandelt werden. Die Emotionen kochten hoch, es wurde laut, die Stimmung war am Siedepunkt. Unter frenetischem Beifall wurde Käppeler nach seiner Verletzungspause wieder auf der Matte begrüßt, brachte seine Führung bis zwölf Sekunden vor Ende über die Zeit und musste sich dann doch noch geschlagen geben (2:6). Damit verlieren die Oberschwaben auf dramatische Art und Weise mit 14:16 und bleiben in dieser Saison weiterhin ohne Punktgewinn. Durch die Niederlage und dem verlorenen direkten Vergleich gegenüber dem ASV Urloffen können die Baienfurter bereits jetzt mit der Abstiegsrelegation im Dezember planen.
- ASV Schorndorf 16:0 +111
- SV Wacker Burghausen 10:4 +56
- SVG 04 Weingarten 10:6 +68
- Red Devils Heilbronn 8:8 -42
- AC Lichtenfels 6:8 -40
- ASV Urloffen 4:12 -38
- KG Baienfurt/Ravensburg 0:16 -115
Vorbericht KG I - Urloffen
Von Niklas Zink
Die wohl letzte Chance, das Tabellenende in dieser Saison doch noch zu verlassen, hat die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt am kommenden Samstag. Um 19:30 Uhr empfangen die Oberschwaben den Vorletzten ASV Urloffen in der neuen Baienfurter Sporthalle zum Kellerduell. „Die Chancen auf einen Sieg sind da. Wir haben in Schorndorf gesehen, dass wir in der Rückrunde ein wenig stärker sind“, zeigt sich KG-Trainer Dariusz Jelen optimistisch. Dieselbe Einschätzung hatten die KG-Verantwortlichen auch schon vor dem Hinkampf gegeben, als die Oberschwaben dann in Urloffen überraschend deutlich mit 2:23 unter die Räder kamen. Für den ASV war der Sieg gegen die Oberschwaben in dieser Saison bislang das einzige Erfolgserlebnis. Mit guten Auftritten gegen Weingarten, Heilbronn und auch Burghausen konnten die Badener zeitweise dennoch überzeugen. Die Hornets sind also keinesfalls zu unterschätzen und haben sich im Rennen um den direkten Vergleich ein ordentliches Polster geschaffen. Für die ersten Punkte der Saison muss die KG also einen perfekten Tag erwischen, weiß auch Sportmanager Michael Merk: „Es wird nicht einfach, jeder muss nochmal alles geben und alles aus sich herausholen.“ Vor allem die knappen Resultate aus dem Vorkampf sollen nun alle zugunsten der KG ausfallen. Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch) bekommt wohl eine Revanche gegen den Urloffener Leistungsträger Aik Mnatsakanian, dem er Mitte September beim Stand von 1:1 aufgrund der letzten Wertung unterlag. Auch Baienfurts zweiter Moldawier, Victor Ciobanu (61 kg griechisch-römisch), hat mit Sakit Guliyev einen echten Brocken vor der Brust. In Urloffen trennten sich die beiden mit 4:4, mit dem besseren Ende für Baienfurts Olympiateilnehmer. KG-Eigengewächs Jan Zirn bekommt es erneut mit dem starken Mindaugas Venckaitis zu tun, dem er im Hinkampf mit 0:7 unterlag. Sportmanager Merk weiß um die Bedeutung des Kampfes: „Das ist unsere letzte Chance. Wenn es gegen Urloffen nicht reicht, wissen wir, wo der Weg hingeht.“ Im Falle einer Niederlage könnten die Oberschwaben fast schon sicher mit der Abstiegsrelegation Mitte Dezember planen. Dieses Szenario will die KG mit einem Sieg am Samstag vorerst noch einmal aufschieben. Den Kampftag in der neuen Baienfurter Sporthalle eröffnet um 17.30 Uhr die KG-Reserve mit dem Duell gegen das Landesliga-Schlusslicht Heilbronn II.