Kampftag 21.09.2024

Bericht KG I - Urloffen

Baienfurts Ringer kommen erneut unter die Räder

Klare Niederlage beim direkten Konkurrenten aus Urloffen

Von Niklas Zink

Die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt muss im Kampf um den Klassenerhalt einen Dämpfer einstecken. Gegen den ASV Urloffen setzte es für die Oberschwaben mit 2:23 eine deutliche Niederlage. „Wir sind natürlich enttäuscht und auch ein wenig fassungslos. Das haben wir so nicht erwartet“, zeigt sich Marcel Bolduan, der den verhinderten KG-Trainer Dariusz Jelen vertrat, enttäuscht. Für die KG begann der Abend schon denkbar ungünstig. Marat Kardanov (75 kg Freistil) erschien aufgrund einer Vollsperrung auf der Autobahn zu spät zum Wiegen, weshalb sein Kampf schon im Voraus mit 0:4 Mannschaftspunkten gewertet wurde. Im ersten Kampf des Abends traf KG-Talent Willi Lehn (61 kg Freistil) auf den jungen David Kiefer. Beim internationalen Turnier in Bukarest hatte Lehn das ASV-Eigengewächs noch mit 11:4 geschlagen, weshalb man von KG-Seiten hier von den ersten Punkten ausging. Der Baienfurter fand überraschenderweise kein Mittel gegen den gut aufgelegten Urloffener und gab durch eine 2:13-Niederlage direkt zu Beginn drei Mannschaftspunkte ab. Jan Zirn (130 kg griechisch-römisch) hatte es mit dem Olympiateilnehmer und mehrfachen litauischen Meister Mindaugas Venckaitis zu tun. Das KG-Eigengewächs hielt den Litauer lange auf Distanz und betrieb beim 0:7 Schadensbegrenzung. Auf Baienfurts Olympiateilnehmer Victor Ciobanu (66 kg griechisch-römisch) wartete mit Sakit Guliyev ebenfalls ein starker Gegner. Der Moldawier in Diensten der Oberschwaben tat sich lange schwer, konnte sich kurz vor Schluss aber noch die entscheidenden Punkte sichern und gewann aufgrund der letzten Wertung. In der Gewichtsklasse bis 97 kg im freien Stil gab Rückkehrer Micheil Tsikovani sein Comeback für die KG. Gegen Andrej Schwarzkopf war er allerdings auf verlorenem Posten und verlor mit 1:11. Auch Adrian Wolny (71 kg Freistil) konnte gegen Nikolay Kyriakov keine Punkte aufs Manschaftskonto beisteuern. Der KG´ler konnte sich in der zweiten Kampfhälfte zwar noch einmal steigern, musste sich aber dennoch mit 6:12 geschlagen geben. Beim Pausenstand von 1:10 war den KG-Verantwortlichen bereits klar, dass die Punkte wohl bei den Badenern bleiben werden. Auch nach der Pause ließ der ASV den Oberschwaben nicht den Hauch einer Chance. Simon Weißhaar (86 kg griechisch-römisch) war gegen den starken Florian Neumaier überfordert und musste eine technische Niederlage einstecken. „Das war zu erwarten. Neumaier ist einfach ein Modellathlet und marschiert über die komplette Kampfzeit nur nach vorne“, meint Bolduan beeindruckt. Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) zeigte anschließend erneut, dass er für die Oberschwaben eine sichere Bank in Sachen Punkte ist. Der Moldawier hatte seinen Gegner Nika Korshia gut im Griff und steuerte durch seinen 4:2-Erfolg den zweiten Mannschaftspunkt bei. Marcel Käppeler stand in der Gewichtsklasse bis 80 kg im freien Stil dem ASV-Eigengewächs Joshua Knosp gegenüber. Der Urloffener dominierte den KG-Mann und gewann nach nicht einmal zwei Minuten technisch Überlegen. „Das kam für uns in dieser Höhe sehr überraschend und hat uns ein bisschen mitgenommen“, so Bolduan. Aber auch für Käppeler sei dies ein richtiger Schock gewesen, weshalb er auch noch lange nach Kampfende geknickt in der Kabine geblieben sei. Im Anschluss ging es für Marat Kardanov (75 kg Freistil) trotz seiner Verspätung noch auf die Matte. In einem unbedeutenden Kampf verlor er gegen Stefan Käppeler mit 0:8. Zum Abschluss traf Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch) auf den starken Neuzugang der Urloffener, Aik Mnatsakanian. Im letzten Jahr noch siegreich gegen den ehemaligen Hösbacher, gelang es Cataraga dieses Mal nicht, seine Aktionen in Punkte münden zu lassen. Beim 1:1 gingen die Punkte aufgrund der letzten Wertung erneut an die Gastgeber. Ein gebrauchter Tag für die KG, weiß auch Marcel Bolduan: „Das darf uns so nicht passieren. Sollte es am Ende der Saison zu einem direkten Vergleich kommen, haben wir jetzt natürlich schlechte Karten.“ Durch das 2:23 und damit die zweite hohe Niederlage, steht die KG aktuell auf dem letzten Tabellenplatz der 1. Bundesliga Süd. Gegen die Red Devils Heilbronn stehen die Oberschwaben am nächsten Kampftag bereits ordentlich unter Druck.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

61 kg, Freistil: David Kiefer - Willi Lehn 13:2, Zwischenstand 3:0

130 kg, Greco: Mindaugas Venckaitis - Jan Zirn 7:0, Zw. 5:0

66 kg, Greco: Sakit Guliyev - Victor Ciobanu 4:4, Zw. 5:1

98 kg, Freistil: Andrej Schwarzkopf - Micheil Tsikovani 11:1, Zw. 8:1

71 kg, Freistil: Nikolay Kyriakov - Adrian Wolny 12:6, Zw. 10:1

86 kg, Greco: Florian Neumaier - Simon Weißhaar 16:0, Zw. 14:1

75 kg, Greco: Nika Korshia - Valeriu Toderean 2:4, Zw. 14:2

80 kg, Freistil: Joshua Knosp - Marcel Käppeler 18:0, Zw. 18:2

75 kg, Freistil: Stefan Käppeler - Marat Kardanov 8:0, Zw. 22:2

80 kg, Greco: Aik Mnatsakanian - Daniel Cataraga 1:1, Endstand 23:2

Vorbericht

KG möchte Big-Points holen
Die Oberschwaben gastieren beim ASV Urloffen
 
Von Niklas Zink.

Nach der deutlichen Auftaktniederlage gegen Schorndorf steht die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt auswärts nun vor einer machbaren Aufgabe. Am Samstag um 19:30 Uhr gastieren die Oberschwaben beim ASV Urloffen. „Die Chancen stehen 50/50, würde ich sagen“, zeigt sich KG-Trainer Dariusz Jelen zuversichtlich. Im letzten Jahr entging der ASV nur knapp dem Abstieg und rettete sich in der damaligen Weststaffel der Bundesliga erst am letzten Kampftag. Die Hornets, von den KG-Verantwortlichen als einer der Hauptkonkurrenten im Abstiegskampf betitelt, konnten ihren Auftaktkampf ebenfalls nicht erfolgreich gestalten und verloren mit 8:14 beim starken Aufsteiger SVG 04 Weingarten. Dabei konnte Urloffen allerdings vier Einzelkämpfe für sich entscheiden und hatte in drei weiteren Kämpfen nur knapp das Nachsehen. Ein siegreiches Resultat wäre hier also durchaus im Rahmen des möglichen gewesen. Auch deshalb seien die Badener nicht zu unterschätzen. „Sie haben einige Neuzugänge und viele eigene Talente. Das ist ein guter Mix“, weiß KG-Sportmanager Michael Merk. Der wohl prominenteste Neuzugang ist Aik Mnatsakanian. Letztes Jahr noch in Hösbach aktiv, lieferte er sich ein heißes Duell mit Baienfurts Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch), mit dem besseren Ende für den KG-Ringer. Gut möglich, dass der Bulgare am Samstag die Chance auf eine Revanche bekommen wird. In der Gewichtsklasse bis 61 kg Freistil kommt es wohl zum Duell zwischen dem jungen David Kiefer und KG-Nachwuchstalent William Lehn. „Hier sollte was drin sein“, zeigt sich Sportmanager Merk optimistisch. Ebenfalls spannend dürfte es zwischen KG-Neuzugang Marat Kardanov (75 kg Freistil) und Stefan Käppeler, dem Bruder von KG-Mann Marcel Käppeler, werden. „Für unsere jungen ist es wichtig, dass sie sich durch solche Kämpfe weiter an die Bundesliga herantasten“, so Merk. Auch Jan Zirn dürfte im Schwergewicht gegen den mehrfachen litauischen Meister Mindaugas Veckaitis erneut gefordert werden. „Wenn wir komplett sind, können wir hier vielleicht unsere ersten Punkte der Saison einfahren“, so die Einschätzung von Trainer Dariusz Jelen. Im Kampf um den Klassenerhalt wäre ein Auswärtserfolg beim ASV Urloffen ein Fingerzeig in die richtige Richtung.