Kampftag 26.10.2024
Bericht Schorndorf - KG I
KG-Ringer erneut chancenlos
Spitzenreiter Schorndorf gibt sich keine Blöße
Von Niklas Zink.
„Schadensbegrenzung betreiben“. So lautete die Devise der KG-Verantwortlichen beim Württemberg-Derby gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter aus Schorndorf. Dies gelang den Oberschwaben bei der 7:22-Niederlage zwar nur bedingt, mit zwei gewonnen Einzelkämpfen konnte sich die KG aber immerhin im Vergleich zum Hinkampf steigern. Bereits zur Pause war der Kampf praktisch entschieden. Die Spartaner gewannen alle Kämpfe vorzeitig und führten zur Halbzeit mit 16:0. Dass die KG zu diesem Zeitpunkt noch keinen Wertungspunkt einfahren konnte, lang unter anderem daran, dass Victor Ciobanu mit 61,1 kg knapp über dem Limit lag und die Oberschwaben damit keinen Profit aus der unbesetzten Gewichtsklasse der Schorndorfer ziehen konnten. Den ersten Kampf auf der Matte bestritten am Freitagabend also Simon Weißhaar (130 kg Freistil) und der amtierende deutsche Meister Mohsen Siyar. Stilartfremd und mit deutlichem Gewichtsnachteil war Weißhaar auf verlorenem Posten und ließ sich beim Stand von 0:14 noch schultern. Ebenfalls nicht den Hauch einer Chance gab Ayub Musaev (66 kg Freistil) KG-Nachwuchstalent Willi Lehn bei seinem Überlegenheitssieg (15:0). Auch Jan Zirn (98 kg griechisch-römisch) hatte gegen den Olympiateilnehmer Lucas Lazogianis nur einen kurzen Auftritt. Beim Versuch eines Überwurfs geriet Zirn in einen Konter und wurde geschultert. Gegen den besten Athleten der Spartaner, dem ehemaligen Olympiasieger Luis Alberto Orta Sanchez, hielt KG-Neuzugang Nick Allgaier (71 kg griechisch-römisch) in seinem zweiten Bundesligakampf lange gut mit, musste sich schlussendlich aber doch der Klasse des Kubaners beugen und eine technische Niederlage einstecken. „Gegen so einen Mann so lange nichts zuzulassen zeugt von Klasse, das war eine starke Leistung von Nick“, lobt KG-Trainer Dariusz Jelen seinen Schützling. Andreas Walter (86 kg Freistil) durfte erstmals in dieser Saison in seiner eigentlichen Gewichtsklasse antreten. Gegen Kiril Kildau zeigte der KG-Mann eine konzentrierte Vorstellung, unterlag am Ende aber knapp (1:2). Im Geschwisterduell zwischen Schorndorfs Dawid und Baienfurts Adrian Wolny (75 kg Freistil) hatte der KG-Mann lange die Oberhand. Kurz vor Ende konnte der Schorndorfer noch eine Aktion landen und sorgte so für die nächsten Punkte aufseiten der Gastgeber (4:3). Die ersten Punkte für die Gäste resultierten aus einer starken Vorstellung von Baienfurts Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch). „Er ist einfach eine absolute Maschine“, zeigt sich Jelen beeindruckt. Gegen Ruslan Kudrynets sammelte Cataraga Punkt um Punkt, kontrollierte das Kampfgeschehen und steuerte so drei Punkte für die Mannschaftswertung bei (9:1). Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) traf mit Iuri Lomadze auf einen absoluten Leistungsträger der Spartaner. Der bislang ungeschlagene Georgier war für Toderean an diesem Kampftag eine Nummer zu groß. Aufgrund mehrfacher Beinarbeit des Baienfurters beim Versuch eines Aushebers wurde Toderean noch vor der Pause disqualifiziert. Zum Abschluss konnten die Oberschwaben dann nochmal ein Erfolgserlebnis feiern. Allerdings war dieses bedingt durch die Aufgabe von Shamil Ustaev, der sich im Kampf mit Marcel Käppeler (80 kg Freistil) verletzt hatte. Durch die erwartete Niederlage (7:22) bleibt die KG weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz der 1. Bundesliga Süd. KG-Trainer Dariusz Jelen zeigt sich trotzdem zufrieden: „Mit den Punkten von Victor hätten wir erstmals in dieser Saison eine zweistellige Punkteausbeute gehabt. Gegen einen Gegner wie Schorndorf ist dieses Ergebnis also völlig in Ordnung.“ Die wohl letzte Chance, die rote Laterne in dieser Saison doch noch irgendwann abzugeben, hat die KG nächste Woche beim Heimkampf gegen den ASV Urloffen. „Ich würde sagen, die Chancen stehen 50/50“, gibt sich Jelen optimistisch. Die Hornets liegen nur zwei Punkte vor den Oberschwaben, haben durch den hohen Sieg in der Hinrunde (23:2) den direkten Vergleich mit den Oberschwaben aber auch bei einer Niederlage wohl auf ihrer Seite.
- ASV Schorndorf 14:0 +88
- SV Wacker Burghausen 10:4 +56
- SVG 04 Weingarten 8:6 +54
- Red Devils Heilbronn 8:6 -28
- AC Lichtenfels 6:6 -17
- ASV Urloffen 2:12 -40
- KG Baienfurt/Ravensburg 0:14 -113
Vorbericht 26.10.2024
KG hofft zum Rückrundenauftakt auf Schadensbegrenzung
Kaum zu lösende Aufgabe beim Württemberg-Derby in Schorndorf
Von Niklas Zink
Die Hinrunde ist Geschichte und die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt steht punktetechnisch noch genauso da wie vor der Saison. Ohne einen einzigen Punktgewinn beenden die Oberschwaben die erste Saisonhälfte auf dem letzten Tabellenplatz der 1. Bundesliga Süd. Dabei konnte die KG in keinem einzigen Kampf eine zweistellige Punkteausbeute erzielen und kam teils ordentlich unter die Räder. Das soll sich laut KG-Sportmanager Michael Merk in der Rückrunde ändern: „Durch den Stilartenwechsel sind wir vielleicht ein klein wenig stärker.“ Dennoch sei man sich im Klaren, dass das Erreichen des angestrebten Klassenerhalts eine schwere Aufgabe bleiben wird. „Durch die Punkteausbeute in der Hinrunde ist es für uns nicht gerade einfacher geworden“, meint KG-Trainer Dariusz Jelen. Für die Wende sorgen sollen unter anderem die Neuzugänge Veaceslav Mamulat (61 kg griechisch-römisch), Jannis Rebholz (66 kg Freistil) und Nick Allgaier (71 kg griechisch-römisch), die in der Rückrunde alle eine tragende Rolle übernehmen sollen. Zum Auftakt der Rückrunde erwartet die Achringer die wohl denkbar ungünstigste Aufgabe. Bereits am Freitagabend gastieren die Baienfurter beim bislang ungeschlagenen Spitzenreiter ASV Schorndorf. Die Spartaner zeigten der KG beim Württemberg-Derby bereits in der Hinrunde deutlich die Grenzen auf und gewannen in der Baienfurter Sporthalle mit 24:1. Einziger Lichtblick war hier Valeriu Toderean, der ein spektakuläres Duell mit Ruslan Kudrynets mit 9:8 für sich entscheiden konnte. Gepickt mit etlichen Stars der Ringerszene ist der Kader des ASV dem der Oberschwaben in allen Belangen überlegen, weshalb die Zielsetzung der KG klar ist. „Wir wollen nicht erneut unter die Räder kommen und vielleicht ein wenig Schadensbegrenzung betreiben“, so Merk. Aufgrund der Kaderbreite der Spartaner und dem bevorstehenden Stilartenwechsel sei es schwer zu sagen, mit welchen Hochkarätern der Spitzenreiter dann tatsächlich auflaufen wird. Mit dabei sein wird aller Voraussicht nach auch Ex-KGler Stas David Wolf, der bislang eine starke Saison ringt. Zu einer Revanche mit Marat Kardanov wird es allerdings nicht kommen, da dieser immer noch an einer Verletzung laboriert. Spannend wird zudem, ob sich Baienfurts Ausnahmeathlet Victor Ciobanu erneut einen heißen Kampf mit Schorndorfs Luis Alberto Orta Sanchez, dem Olympiasieger von 2021, liefern kann. Neben der Bundesligatruppe ist auch die KG-Reserve am Wochenende im Einsatz. Die zweite Mannschaft der Oberschwaben trifft am Samstagabend im Verfolgerduell auf die Neckarunion Münster-Remseck und möchte dort ihren Platz hinter Spitzenreiter Aalen weiter festigen.