Deutsche Meisterschaften U 20 Freistil 28.-30.03.2025
Bericht
William Lehn Deutsche Meisterschaften U 20 Freistil 28.-30.03.2025
Willi Lehn ist deutscher Vizemeister
Jannis Rebholz erneut deutscher Meister, Neuzugang Leon Rul wird dritter
Von Nicklas Zink
Die KG Baienfurt hat bei den deutschen Meisterschaften der U20 im freien Stil erneut Spitzenplatzierungen erzielt. In Frankfurt/Oder krönte KG-Eigengewächs Willi Lehn (61 kg) seine starke Leistung mit seiner ersten Medaille auf Bundesebene. Gleich im ersten Kampf zeigte der junge Baienfurter, dass er sich in diesem Jahr viel vorgenommen hatte. Mit Erion Islami vom KVA Remseck hatte er keine Probleme und gewann technisch Überlegen. Mit David Kiefer vom ASV Urloffen wartete in der nächsten Runde laut KG-Trainer Frank Rothweiler „wahrscheinlich der Topfavorit“ in dieser Gewichtsklasse. Vor wenigen Jahren noch den dritten Platz der U17 Europameisterschaft belegt, stellte der Urloffener Lehn vor eine echte Herausforderung. Das KG-Talent ging früh in Führung, muss nach einem erfolgreichen Angriff seines Kontrahenten dann aber einen knappen Rückstand aufholen. Kurz vor Schluss setzt Lehn zum Angriff an und sicherte sich die zwingend benötigte Zweierwertung zum 3:3 Ausgleich. Kurz musste der KG-Ringer nochmals bangen, da der ASV nach einer umstrittenen Situation am Mattenrand nach einer Challenge verlangte. Als diese abgelehnt wurde, stand fest: Der Baienfurter steht im Halbfinale. Hier tat er sich gegen Felix Kirchhoff vom SC Unterföhring lange schwer, da er laut Rothweiler „einfach nicht in seinen Kampfstil reinfand“. Dennoch konnte Lehn sich schlussendlich sicher mit 9:5 durchsetzen und stand im Finale. Bereits jetzt hatte sich Freistilspezialist seinen Traum von seiner ersten Medaille erfüllt, hatte gehen Eliah Lucyga vom ASV Schaafheim dennoch das große Ziel, den deutschen Meistertitel, vor den Augen. Dasselbe Ziel verfolgte auch Lucyga nach zuletzt zwei Vizemeistertitel in der U20. Bereits in der Vergangenheit lieferten sich die beiden Nachwuchstalente enge Duelle. Zumeist mit dem besseren Ende für den Schaafheimer, wie auch im letzten Duell, als Lehn auf der deutschen Meisterschaft der U17 im Kampf um Platz drei knapp mit 0:4 verlor. In einem von Taktik geprägten Finalkampf ohne große Angriffe erzielte Lehn über die Aktivzeit von Lucyga die erste Wertung. Beim Stand von 1:1 und der letzten Wertung zugunsten seines Kontrahenten muss der Baienfurter alles riskieren und kassiert eine weitere Wertung gegen sich. Trotz der 1:2-Niederlage und der Silbermedaille könne die deutsche Meisterschaft laut Trainer Frank Rothweiler als riesiger Erfolg verbucht werden. „Er ist in den letzten Jahren immer knapp dran gescheitert und hat jetzt endlich seine Medaille geholt“. Trotzdem wäre laut Rothweiler sogar der Titel im Rahmen des möglichen gewesen, wenn Lehn seinen Ringstil konsequenter durchgezogen hätte und den Finalkampf aktiver angegangen wäre. Für Lehn sei dies eine wichtige Erfahrung gewesen, vor allem auch psychisch sei so ein Finale nochmal eine andere Nummer. „Nächstes Jahr greifen wir wieder an“, zeigt sich Rothweiler zuversichtlich.
Der zweite KG-Ringer im Bunde, Jannis Rebholz, gab sich überhaupt keine Blöße und marschierte souverän zum erneuten Titelgewinn in der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm. Rebholz, der für seinen Heimatverein Eiche Radolfzell an den Start ging, zeigte sein Potential bereits mehrfach in der vergangenen Bundesligasaison und machte früh klar, dass der Juniorentitel nur über ihn gehen kann. Im letzten Jahr konnte sich das Nachwuchstalent den Titel in der Gewichtsklasse bis 61 Kilogramm sichern und war in diesem Jahr eine Gewichtsklasse aufgerückt. Mit einem Überlegenheitssieg über Julian Klemens vom SV Halle stand er auch hier gleich im Halbfinale. Hier traf er auf Felix Fecher vom KSV Neckarweihingen, den er souverän mit 5:0 besiegte. Auch im Finale gegen Assan Buchheister aus Luckenwalde blieb er ohne Punktverlust und krönte sich mit einem Überlegenheitssieg erneut zum deutschen Meister.
In der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm ruhten die Augen der KG-Verantwortlichen auf Neuzugang Leon Rul. Das Nachwuchstalent vom TSV Herbrechtingen konnte in der vergangenen Oberligasaison alle seine Kämpfe für sich entscheiden und geht zur neuen Saison für die Oberschwaben in der 2. Bundesliga auf die Matte. Im Achtelfinale der deutschen Meisterschaft lieferte sich Rul einen spektakulären Kampf mit Fernando Mahmoud aus Berlin, den er mit 13:6 gewann. Gegen den späteren Meister und bundesligaerfahrenen Justin Federer vom ASV Urloffen musste sich Rul im Viertelfinale geschlagen geben, hielt seine Medaillenträume aufgrund des Finaleinzugs von Federer aber noch am Leben. Mit einem Überlegenheitssieg in der Hoffnungsrunde über Richard Brand vom RSV Rotation Greiz erkämpfte sich der KG-Neuzugang das kleine Finale um Bronze. Auch hier hatte er keine Mühe und sicherte sich mit einem 14:3 Überlegenheitssieg über Robert Krause vom AC Taucha die Bronzemedaille. Damit standen alle drei angetretenen KG-Ringer auf dem Podest, was positiv auf die bevorstehende Saison in der 2. Bundesliga blicken lässt.