Kampftag 17.12.2022
17.12.2022 Abschluss der Saison 2022
Bericht vom 17.12.2022
von Henry Stärk
Saisonschluss vor heimischem Publikum: Zweitliga-Team feiert Meisterschaft nach Revanche-Sieg gegen RKG Reilingen-Hockenheim - Bezirksliga-Truppe bezwingt Tabellenführer KSV Vöhrenbach und steigt in Landesliga auf
KG I: Dass die Zweitliga-Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt Meister und damit Aufsteiger in die I. Bundesliga sind, stand schon vor drei Kampftagen fest. Vergangenen Samstag gab es dann die fällige Feier dazu. Und wie passend gastierte der Tabellenzweite, die RKG Reilingen-Hockenheim zum Showdown in der Baienfurter Sporthalle. Ein Kracher wie gemacht für einen spektakulären Saisonabschluss.
Auch ein angemessenes Rahmenprogramm nach Kampfende mit einem Auftritt der Band „Zooropa“ war organisiert worden. Den Kracher gab es dann schon eine halbe Stunde vor Beginn der Kämpfe. Die Gastmannschaft erschien zu spät zum Wiegetermin - wegen wetterbedingtem Verkehrsstau. Da der Nachweis anhand von entsprechenden Verkehrsmeldungen erbracht werden konnte, erteilte Mattenleiter Holger Atzenberger den zuvor zwei Stunden auf der Strecke feststeckenden Nordbadenern Entlastung und ließ den offiziellen Gang auf die Matte zu. Dass die Gäste mit einer Ersatzmannschaft aufliefen, war eine andere Sache und es kamen Zweifel auf, ob die RKG überhaupt ernsthaft was reißen wollte, um Platz zwei zu halten und ebenfalls aufzusteigen. Mit 24 : 10 endete der Vergleich jedenfalls relativ unspektakulär für die KGler, die damit, wie schon zum xten mal erwähnt, seit Oktober 2017 vor heimischem Publikum ungeschlagen bleibt. Darüber, inwieweit hinter der schwachen Aufstellung der Nordbadener das Kalkül steckte, einen Mitaufstieg sicher zu vermeiden, kann nur spekuliert werden. Jedenfalls ging die Rechnung wohl auf. Trotz seiner 15 : 16 Niederlage bei der RG Kurpfälzer Löwen wird der SRC Viernheim in der Endtabelle an zweiter Position gelistet und folgt den KGler damit ins oberste Ligahaus.
Kurz nach 21 Uhr schüttelte KG-Schwergewichtler Timofei Xenidis die Magnum-Sektflasche derart, dass der Korken emporschoss und sich der Inhalt nicht nur auf seine Mannschaftskameraden nebst Trainer Dariusz Jelen ergoss, sondern sich auch in großzügigen Pfützen auf dem Mattentuch verteilte. Den technischen Leiter Thomas Kugel wird’s gefreut haben, doch an diesem Abend durfte über die Stränge geschlagen werden. Dass eine KG-Mannschaft nach einem Aufstieg im Durchmarsch ab dem ersten Kampftag als Tabellenführer die nächsthöhere Stufe erreicht, gab es in der Vereinsgeschichte noch nie. Das beeindruckte nicht nur die erneut zahlreichen und lautstarken Fans, sondern auch Baienfurts Bürgermeister Günter A. Binder. Der ließ es sich nicht nehmen, den wuchtigen Meisterpokal zu überreichen und dem Verein seinen Glückwunsch auszusprechen. „Eine grandiose Leistung habt ihr über die gesamte Saison gezeigt und damit nicht nur den vielen Fans eine Freude bereitet, sondern das Ansehen der Gemeinde mit geprägt“, lautete sinngemäß die Botschaft des sichtlich begeisterten Schultes, der ansonsten auch ohne offiziellen Anlass die Heimkämpfe der KG gelegentlich besucht. Der Scheck der Gemeinde über 2022,00 €, den der Bürgermeister überreichte, fand beim völlig aufgelösten KG-Vorstand Markus Bohmeier natürlich großen Anklang, soll der Betrag doch mit dazu beitragen, die künftigen finanziellen Herausforderungen für den Betrieb der I. Bundesliga zu wuppen. „Die sportlichen Planungen laufen seit zwei Wochen. Im Wesentlichen konnten wir unsere Mannschaft zusammenhalten, aber punktuell sind noch Ergänzungen erforderlich“, gaben KG-Trainer Dariusz Jelen und Sportvorstand Michael Merk ein erstes Statement zu den nun anstehenden Vorbereitungen.
Das Geschehen auf der Matte bot an diesem Abend wenig Überraschendes. Durchsetzt mit Jugendringern und Vertretern ihrer zweiten Mannschaft waren die Gäste ziemlich ersatzgeschwächt angetreten. Akabi Osiashvili (57 kg) als turnusgemäßer Vertreter dieser Kategorie stand allerdings im Aufgebot und ließ KGler Alexander Tonn buchstäblich nicht zum Zug kommen. Mit zwei Aktionen sammelte der Gästeringer neun Wertungspunkte; der Rest war Standkampf und somit das 0 : 9 für Tonn ein respektables Ergebnis. Timofei Xenidis brachte seinen Kontrahenten Joshua Morodin kurz in Bedrängnis, musste am Ende seiner immer noch währenden Schulterverletzung mit einer 10 : 15 Niederlage Tribut zollen. Magomed Makaev (16 : 0 gegen den 15jährigen Tobias Büchler), Simon Weißhaar (15 : 0 gegen den 40jährigen Patrick Hocker) und Georgios Pilidis (16 : 0 gegen den 17jährigen Philipp Pfahler) vollzogen zum 12 : 5 Pausenstand der Hausherren und leiteten deren absehbaren Gesamterfolg ein.
Die einzige Vier für die Gäste erzielte Ludwig Weiß mangels eines KG-Vertreters in der 86 kg-Kategorie. Konzentriert fertigte Adrian Wolny danach seinen Kontrahenten Tamirlan Bicekuev mit 15 : 0 ab, bevor sich Sohayb Musa mit Alexander Zentgraf, der Valeriu Toderean ausgewichen war, ein offenes Duell lieferte. Am Ende hatte Musa mit 3 : 5 das Nachsehen, dem Reilinger aber nur einen Mannschaftspunkt ermöglicht. Drei blitzsaubere Ausheber-Überwürfe reichten dann Valeriu Toderean zum 15 : 0 über Sebastian Genthner; David Wolf besorgte gegen Robin Laier im Schongang noch vor dem Pausengong mit 16 : 0 den Rest.
KG II: In voller Besetzung und auf entscheidenden Positionen verstärkt haben die Bezirksliga-Zweier der KG vergangenen Samstag zum Saisonschluss noch ein Ausrufezeichen setzen können. Auf heimischer Matte besiegten die KGler den Tabellenführer KSV Vöhrenbach mit 20 : 16.
Vorbericht:
Am Samstag zum Saisonschluss volles Programm: KG I will Revanche gegen RKG Reilingen-Hockenheim – KG II will Tabellenführer Vöhrenbach ärgern, Jugend gegen Hardt und Dürbheim – Überraschungen geplant
Am Samstag kommt es zum Saisonschluss in der Baienfurter Sporthalle zum erwarteten Showdown zwischen den Zweitliga-Ringern der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt (Tabellenführer) und der RKG Reilingen-Hockenheim, die auf der zweiten Position steht (Beginn 19 Uhr 30). Eine Konstellation, wie sie vor heimischem Publikum kaum besser sein könnte.
Wie die Partie verfängt, steht freilich auf einem anderen Blatt. Was nämlich die Tabellenposition betrifft, wird es keine Überraschung mehr geben. Unabhängig des Ausgangs bleiben die Oberschwaben selbst bei einer Niederlage mit derzeit 19 : 3 Zählern auf Platz eins. Die Gäste-RKG müsste indessen zwingend auf Sieg ringen, denn sicher ist deren zweiter Rang und damit ebenfalls ein Aufstiegsplatz noch nicht. Im Protokoll der letzten Partie zwischen Reilingen-Hockenheim und dem KSV Rimbach vergangenen Sonntag notierte Mattenleiter Meik Stahl gegen beide Vereine eine Anzeige wegen unsportlichem Verhalten. Als Wertung legte der Unparteiische außerdem ein 0 : 0 fest; die Angelegenheit wird wohl noch dem DRB-Ausschuss vorgetragen. Laut aktuellem Tabellenstand sind der RKG Reilingen-Hockenheim auf Grund des Matten-Ergebnisses von 22 : 12 vorerst zwei Punkte (14 : 8) zugewiesen, während der KSV Rimbach mit entsprechenden Minuszählern behaftet ist. Sollten der RKG die Punkte wieder entzogen werden, könnte der SRC Viernheim (Platz drei, 12 : 10 Punkte) bei einem Erfolg gegen die Kurpfälzer Löwen den ambitionierten Nordbadenern noch die Tour vermasseln.
Insofern ist also im Hinblick auf das am Samstag anstehende Duell für Zündstoff gesorgt, denn den KGlern geht es darum, für die Vorrunden-Niederlage Revanche zu nehmen und den legendären Heimnimbus zu verteidigen. Dafür wird KG Trainer Dariusz Jelen nochmal alles aufbieten, was der Kader hergibt. Wie es scheint, sind die Topleute weitgehend an Bord, was angesichts der Leistungsdichte in der Gästestaffel auch dringend von Nöten ist. Vor allem im unteren Bereich (57 bis 66 kg) kommen die Nordbadener mit Akabi Osiashvili, Igor Chichioi und Robin Laier kompakt daher. In der 86 kg-Kategorie gilt Joshua Morodion als äußerst sicherer Punktesammler, während Alexander Zentgraf in der 75 kg-Klasse (Greco) den KG-Kracher Valeriu Toderean mal ernsthaft fordern dürfte.
Auch das Vorprogramm hat Interessantes zu bieten. Das Bezirksliga-Team empfängt um 17 Uhr 30 den Tabellenführer KSV Vöhrenbach (22 : 0 Punkte) und will sich anschicken, der südbadischen Übermannschaft die bislang makellose Bilanz etwas zu verhageln. Was die eigene Position betrifft (Dritte mit 16 : 6 Zählern), haben die KG-Zweier ihren sportlichen Erfolg schon sicher. Da der zweitplatzierte KSV Allensbach wegen Rückzug seiner Mannschaft außer Konkurrenz am Ligabetrieb beteiligt war und die Vöhrenbacher als Bezirksliga-Meister in die südbadische Landesliga aufsteigen, ist für die KGler als Nachrücker für die ausscheidenden Allensbacher der Weg und der Aufstieg in die württembergische Landesliga frei. Die Jugendmannschaft ist ab 15 Uhr gegen den Nachwuchs des AV Hardt und des SV Dürbheim im Einsatz. Sollten die Jungfüchse der KG beide Partien gewinnen, könnten sie noch am Tabellenzweiten KSV Tennenbronn rütteln und diesen überflügeln.
Zum Abschluss der Saison haben die KG-Verantwortlichen zudem ein Rahmenprogramm zusammengestellt und einige Überraschungen parat.