Kampf vom 21.09.2019
Aufgrund eines technischen defekts der Kamara, konnten keine Aktionsfotos aufgenommen werden.
Bericht 21.09.2019
von Henry Stärk
Nach kritischen Phasen glücklicher Ausgang: KG I besiegt Weitenau-Wieslet mit 17 : 14
Der zweite Heimauftritt der Regionalliga-Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt hatte es in sich. Beim 17 : 14 Erfolg über die WKG Weitenau-Wieslet gab es über weite Strecken bange Momente, bis die Punkte gesichert waren.
Dass der Verlauf der Partie sehr publikumswirksam daherkam, darüber waren sich KG-Trainer Dariusz Jelen und Sportmanager Michael Merk einig. Es war alles geboten an diesem Abend; Spannung und Dramatik kamen nicht zu kurz, und die treibende Stimmung in der Fanclub-Ecke trug Wesentliches zur glücklichen Wende zugunsten der Achringer bei. Aber trotz des Wunschergebnisses hadern Jelen und Merk weiterhin mit den unübersehbaren Defiziten in den Reihen ihres Teams, wo sich in Sachen Fitness mehr tun müsse. „Heute ist es gut gegangen, aber davon können wir nicht grundsätzlich ausgehen. Es kann auch mal dumm laufen“, prangert der Sportmanager die kleinen Dinge an, die den Ausschlag geben können. Zum Beispiel mit mehr Nachdruck noch den entscheidenden Zähler zur Überlegenheit holen und einen Mannschaftspunkt mehr mitnehmen, oder Sekunden vor dem Schlussgong eben jene Gegenwertung zu verhindern, die der gegnerischen Mannschaft noch den Zusatzpunkt beschert. So geschehen bei Patryk Dworczyk, der in Zorhab Ohanian zwar den wahrscheinlich stärksten Vertreter der Liga in dieser Klasse (66 kg, Freistil) zum Kontrahenten hatte, doch nicht zwingend eine Höchstwertung abgeben musste. Der Countdown war seitens der Fanecke bereits bis zwei Sekunden vor Schluss runtergezählt, als der Gästeringer durch eine Blitzaktion doch noch zwei Zähler zur technischen Überlegenheit durchsetzte.
Schon zum Auftakt lief es erst mal gegen die Oberschwaben, als der wegen viel Gewicht abkochen in zu kurzer Zeit geschwächte Moritz Buck auf den erfahrenen Svetlin Shindov traf, der seine Mission mit einem technischen 16 : 0 erfüllte. Auch Mirco Lemaic agierte gegen den eher zurückhaltenden Michael Herzog taktisch mit hohem Risiko und ließ sich bereits in der Anfangsphase auf Zwiegriff-Situationen ein. Gleich zwei Mal brachte sich der KGler so mit Selbstfallern in die Unterlage und büßte auf diese Weise vier Zähler ein. Mühsam musste er sich herankämpfen, unterlag aber mit 3 : 6.
Die ersten Punkte auf das Konto des Heimteams brachte Magomed Makaev, der seinen kecken Kontrahenten Nico Streule nach überraschendem Rückstand per Hüftschwung schulterte. Unbeeindruckt des körperlichen Vorteils seines sieben Kilo schwereren Gegners Marcus Mickein setzte Timofei Xenidis nach und sich mit 12 : 0 durch. So resultierte nach Patryk Dworczyks Niederlage zur Pause ein KG-Rückstand von 7 : 10, der die Rechenkünstler in der Halle animierte, eine relativ einfache Gleichung aufzustellen: da von den verbleibenden fünf Begegnungen absehbar eine Höchstwertung weggehen würde, mussten aus den restlichen vier Kämpfen noch mindestens acht Punkte zum Mannschaftserfolg zusammenkommen.
Mit einer kämpferisch soliden Leistung erfüllte Sohayb Musa seinen Teil beim 5 : 0 gegen Jonas Dürr. Dann geriet das Konzept schon ins Wanken, als Patrick Sorg von Simon Dürr derart in die Defensive gedrängt wurde, dass er beinahe schon hoffnungslos 0 : 6 hinten lag. Dann kamen dem KGler Verletzungspausen seines Kontrahenten zu Gute, wo er selbst die Gelegenheit zur Erholung nutzen konnte. So aufgetrieben und gepuscht durch die peitschenden Publikumsreaktionen drehte Sorg das Geschehen zum 13 : 6 Erfolg. Ähnlich lief es bei Marcel Bolduan, nach dessen anfänglichem 0 : 3 Rückstand gegen Luca Köpfer die Felle erneut davonzuschwimmen drohten. Und wieder profitierte der KG-Akteur, diesmal durch den konditionellen Einbruch seines Gegners. Eindrucksvoll nutzte „Bolde“, selbst auch nicht gerade ein Konditionswunder, die Situation und kämpfte den jungen Gästeringer noch mit 6 : 3 nieder.
Jetzt war der Boden bereitet für Kevin Henkel, der gegen Dennis Kronenberger erwartungsgemäß seine Überlegenheit mit 16 : 0 ausspielen konnte. „Das ist schon eine echte Rückversicherung, wenn du so einen wie den Kevin in der Hinterhand hast“, resümierten Trainer Jelen und Sportmanager Merk einhellig und erleichtert den entscheidenden Act für den Gesamterfolg. Lob gab es zum Schluss auch für Waldemar Lehn, dem als Lückenfüller die undankbare Aufgabe zukommt, das Team wenigstens zu vervollständigen. Diesmal dauerte sein Einsatz eine Minute und sechs Sekunden, bevor er von Stefan Kilchling geschultert wurde.
Die Begegnungen im Einzelnen: